Da die Angst der Bevölkerung vor radioaktiv verstrahlten Lebensmitteln aus Japan stetig ansteigt, sah sich Verbraucherministerin Ilse Aigner zu entsprechenden Maßnahmen veranlasst. Medienwirksam wurde zum Beispiel der Besuch der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beim Zollamt des Frankfurter Flughafens inszeniert, um die Bemühungen der entsprechenden Überwachungsbehörden bezüglich eines so genannten vorsorgenden Verbraucherschutzes aufzuzeigen. Strenge Strahlenkontrollen der eingeführten Lebensmittel und sonstiger Waren, Gesundheitszertifikate aus Japan und weitere Kontrollen der Lebensmittelüberwachung sollen der Angst vor verstrahlten Lebensmitteln entgegenwirken und Vertrauen schaffen.
Neue Grenzwerte durch EU-Eilverordnung
Neuesten Medienberichten zufolge könnte aber genau dieses Vertrauen der Menschen in unserer Lebensmittelsicherheit erneut auf die Probe gestellt werden. Wie zum Beispiel Foodwatch berichtete, soll eine am Wochenende verabschiedete Eilverordnung (EU-Eilverordnung 297/2011) neue Grenzwerte für strahlende Lebensmittel festlegen. So wurden zum Beispiel die Grenzwerte für Säuglingsnahrung, Milchprodukte und weitere Lebensmittel deutlich heraufgesetzt. Die Begründung für die Heraufsetzung der Grenzwerte soll in einer weiteren EU-Verordnung liegen, die bei eintreten eines nuklearen Notstandes neue Höchstgrenzen vorsieht, um einer entsprechenden Lebensmittelknappheit vorzubeugen. Ein Kommentar der Verbraucherschutzministerin zu den neuen höheren Grenzwerten für Lebensmittel steht derweil noch aus.